Mal ganz ehrlich, wann hast du diesen Satz zuletzt gehört. Kannst du dich noch dahin zurückspüren? War dir das angenehm oder eher unangenehm?
Bewunderung ist für viele eher negativ besetzt. Die einen denken dabei an große Stars, die bewundert und verehrt werden wollen. Anderen ist vielleicht noch aus der Kindheit im Ohr: "Glaubst du, du bist etwas besonderes!", oder "Sei nicht so eingebildet!"
Lob, Komplimente, Bewunderung – ich habe den Eindruck, hier in unserem Land tun wir uns oft besonders schwer damit. "Nicht geschimpft ist genug gelobt", sagen die Schwaben. Über ein "Basst scho" kommt man in Franken selten hinaus. Dabei wissen wir, dass Lob (auch auch das Selbstlob) unabdingbar für einen gesunden Selbstwert ist. Auch Komplimente sind vielen unangenehm. Vielleicht haben wir schlichtweg nie lernen dürfen, Komplimente freudig anzunehmen ohne eine aufgesetzte Schmeichelei dahinter zu vermuten. Schade, denn ehrliche Komplimente sind positive Rückmeldungen, die Aufmerksamkeit und Gesehen-werden widerspiegeln. Und dann ist da noch die Bewunderung. In diesem Wort steckt ja das Wunder drin, man könnte also auch sagen:
In der Bewunderung, sieht man das Wunder im anderen.
"Ich bewundere dich oder an dir...", könnte also auch heißen: "Das machst du ganz wunder-bar", oder "Du bist wunder-voll!"
Jemanden zu bewundern muss also nicht heißen, sich irgendwo anzubiedern oder jemanden unverhältnismäßig, auf einen Sockel zu stellen. Es kann vielmehr ausdrücken:
"Das, was du tust oder wie du bist, ist für mich nicht selbstverständlich. Ich wertschätze dich. Du bist einzigartig. Du bist auf dieser Welt für mich tatsächlich ein Wunder."
Es ist so schön, die Rückmeldung der Bewunderung von Zeit zu Zeit zu bekommen und auch zu geben. Kindern, Freunden … und natürlich auch dem eigenen Partner/in. Denn die Fähigkeit, sich nach all den Jahren der Verliebtheit noch immer bewundern zu können, ist eine tragende Säule in Liebesbeziehungen. Was es dafür braucht? Hinsehen. Das Gegenüber immer wieder genau ansehen, beobachten und staunen. Und es dann auch aufrichtig aussprechen: "Ich bewundere dich dafür, dass du…"
Probiere es einfach mal aus. Du wirst über den Effekt vermutlich erstaunt sein.
Wem gegenüber und in welcher Situation wirst du als erstes deine Bewunderung aussprechen?
Wer weiß, vielleicht startest du in deiner Beziehung oder Familie damit ja einen neuen
Trend ;-) Ich wünsche dir achtsames Staunen, überall die Wunder in den Menschen um dich herum
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